Quando si tratta di letteratura, tutti aspettano per il suo giudizio: Marcel Reich-Ranicki, il più famoso critico della Germania, è incorruttibile e onesto. Questo spaventa alcuni autori, ma aiuta il lettore.
[Foto: Marcel Reich-Ranicki - il critico letterario più importante della Germania]
La cosa peggiore che Marcel Reich-Ranicki poteva dire su di un libro era: "Noioso!" Questa critica negativa ha colpito tra gli altri anche il romanziere Martin Walser a cui ancora oggi il più famoso critico di Germania è insopportabile. La lista degli autori criticati dal "papa della letteratura" è lunga.
"È preferibile ferire un autore, piuttosto che imbrogliare centinaia di migliaia di lettori", ha detto lo stesso Reich-Ranicki una volta a proposito del suo lavoro. Anche allo stesso futuro premio Nobel Günter Grass non le ha mandate a dire e ha fatto a pezzi nel 1995 il romanzo
"Ein weites Feld" (Un campo lontano) dalla prima pagina dello Spiegel. Come Reich-Ranickis era impietoso nelle stroncature, così era entusiasta nei suoi inni di lode. E per questo aveva un grande successo tra i pubblico dei lettori tedeschi.
Come Reich-Ranickis diventò nel 1988 capo critico nella trasmissione televisiva
"Das Literatiche Quartett" (Il quartetto letterario), fu definitivamente l'uomo più importante nel campo letterario tedesco. Un cattivo romanzo è per Reich-Ranickis soprattutto uno che non diverte i suoi lettori. Deve questa impostazione letteraria non da ultimo alla sua storia personale piena di dispiaceri.
In quanto ebreo venne perseguitato dal nazismo e sopravvisse prima al ghetto di Varsavia e più tardi alla deportazione solo per miracolo. Ai tempi un tipografo polacco nascose Reich-Ranickis e sua moglie dai nazisti. In cambio l'amante della letteratura (Reich-Ranickis, si intende) intratteneva il suo salvatore con drammi si Shakespeare, Schiller e Goethe. Raccontare in modo divertente per sopravvivere: questo ha avuto un influsso sul futuro critico.
Reich-Ranickis é uno che divide in buoni e cattivi. In mezzo non c'è niente. Si è potuto notare questo un ultima volta anche al Premio per la televisione tedesca del 2008, quando il critico ha rifiutato di ritirare il suo premio e ha tenuto un furibondo discorso sulla televisione tedesca.
Der
Literaturpapst- der Literaturpapst, Literaturpäpste (umgangssprachlich): der wichtigste Literaturkritiker
Wenn es um Literatur geht, warten alle auf sein
Urteil:
- das Urteil, –e: die Meinung
Deutschlands bekanntester Kritiker Marcel Reich-Ranicki ist
unbestechlich und
ehrlich.
- unbestechlich sein: sich von niemandem beeinflussen lassen
- ehrlich: onesto
Das
fürchten einige Autoren, aber dem Leser hilft es.
- fürchten, fürchtete, gefürchtet: essere spaventati
[Foto: Marcel Reich-Ranicki - Deutschlands wichtigster Literaturkritiker]
***
Das Schlimmste, was Marcel Reich-Ranicki schon immer über ein Buch sagen konnte, war: "Langweilig!". Diese negative
Wertung verletzte nicht nur den Schriftsteller Martin Walser, der bis heute
mit Deutschlands berühmtestem Kritiker
verfeindet ist.
- die Wertung, -en: die Kritik
- mit jemandem verfeindet sein: jemanden nicht mögen
Die Liste der vom "Literaturpapst" kritisierten Autoren ist lang.
***
"Es ist eher
angebracht, einen Autor zu
kränken, als Hunderttausende von Lesern zu
betrügen", sagte Reich-Ranicki selber einmal über seinen Beruf.
- angebracht: passend
- jemanden kränken, kränkte, gekränkt: die Gefühle von jemandem verletzen; jemanden beleidigen
- betrügen, betrog, betrogen: imbrogliare
Selbst beim späteren Nobelpreisträger Günter Grass
nahm er
kein Blatt vor den Mund und
zerriss 1995 den Roman "Ein weites Feld" auf dem
SPIEGEL-Titelblatt.
- kein Blatt vor den Mund nehmen (umgangssprachlich): seine Meinung sagen
- zerreißen, zerriss, zerrissen: mit Kraft in Stücke teilen
- der SPIEGEL: eine wichtige deutsche Zeitschrift, die einmal in der Woche erscheint
Doch so
grausam Reich-Ranickis
Verrisse auch waren, so
enthusiastisch waren seine
Lobeshymnen.
- grausam: ohne Mitleid
- der Verriss, –e: eine sehr negative Kritik
- enthusiastisch: mit besonders viel Gefühl; mit Begeisterung
- die Lobeshymne, –n: eine besonders gute Kritik
Und damit hatte er großen Erfolg beim deutschen Lesepublikum.
***
Als Reich-Ranicki 1988 Chefkritiker in der Fernsehsendung "Das Literarische
Quartett" wurde, war er
endgültig der wichtigste Mann im deutschen Literaturbetrieb.
- das Quartett, -e: eine Gruppe von vier Personen
- endgültig: definitivamente
Ein schlechter Roman ist für Reich-Ranicki vor allem einer, der seinen Leser nicht
fesselt.
- jemanden fesseln, fesselte, gefesselt: jemanden so unterhalten, dass er es spannend findet
Dieses Literaturverständnis
verdankt er
nicht zuletzt seiner leidvollen Lebensgeschichte.
- verdanken, verdankte, verdankt: dovere a
- nicht zuletzt: auch; unter anderem
***
Als Jude wurde er von den
Nationalsozialisten verfolgt und überlebte erst das
Warschauer Ghetto und später die
Deportation nur wie durch ein Wunder.
- der Nationalsozialist, -en / die Nationalsozialistin, –nen: Person, die sich den politischen Zielen Hitlers in Deutschland der 1930-1940er-Jahre anschloss (Abkürzung: Nazi)
- verfolgen, verfolgte, verfolgt: jemanden schlecht behandeln, weil er eine andere Religion hat
- das Warschauer Ghetto: ein im zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten eingerichtetes Gefangenenlager
- eingerichtet: creati, approntati
- die Deportation: das Transportieren von Gefangenen in ein Konzentrationslager
Ein polnischer
Schriftsetzer versteckte Reich-Ranicki und seine Ehefrau damals vor den Nazis.
- der Schriftsetzer, -: tipografo
- verstecken, versteckte, versteckt: nascondere
Im Gegenzug unterhielt der Literatur
liebhaber seinen
Retter mit Dramen von Shakespeare, Schiller und Goethe.
- im Gegenzug: als Reaktion
- unterhalten (hältst, hält), unterhielt, unterhalten: intrattenere
- der Liebhaber, –: jemand, mit dem man nicht "offiziell" zusammen ist
- der Retter, –: salvatore
Spannend erzählen, um zu überleben: das hat den späteren Kritiker
geprägt.
- etwas hat jemanden geprägt: etwas hat jemanden beeinflusst
***
Reich Ranicki ist jemand, der in Gutes und Schlechtes
unterteilt.
- unterteilen, unterteilte, unterteilt: divide
Dazwischen gibt es nichts.
Das konnte man zuletzt auch beim Deutschen Fernsehpreis 2008
beobachten, als der Kritiker den ihm
verliehenen Preis ablehnte und eine wütende Rede über das deutsche Fernsehen hielt.
- beobachten, beobachtete, beobachtet: notare
- jemandem einen Preis verleihen, verlieh, verliehen: jemanden für eine besondere Leistung ehren
- ablehnen, ablehnte, abgelehnt: nicht akzeptieren