La voglia di fare camminate

Per molto tempo fare camminate in Germania non è stata una attività molto popolare. Dopo gli anni della recessione, molti tedeschi sono tornati a passare il loro tempo libero nella natura. Anche un equipaggiamento oggi non è più una rarità.

[Foto: due camerieri d'albergo con il tipico abito - lavoratori manuali non stanziali in movimento]

Correntemente più di 40 milioni di tedeschi sono tornati a interessarsi nelle camminate. Non è sempre stato così: soprattutto in Germania le camminate hanno avuto una storia travagliata. In passato le camminate dei lavoratori manuali erano fatte per raccogliere nuove esperienze. Anche chi cercava lavoro e commercianti spesso dovevano lasciare il loro paese natale per ricominciare in un altra città.

La camminata come hobby ha iniziato ad essere conosciuta alla fine del 19° secolo, quando nel sud della Germania è stata fondata la prima associazione di camminatori. A suo tempo anche gli studenti e gli scolari in Berlino scoprirono la natura libera come possibilità di scappare dalle ristrettezze cittadine - venne fondata l'associazione "Wandervogel" (uccello migratore). Si andava nella natura e si cantavano vecchie canzoni popolari. Queste venivano raccolte in una collezione di canti, detta "Zupfgeigenhansl", che è a tutt'oggi il più famoso libro di canzoni per camminate.

Nel periodo dopo il 1933 il "Wandervogel" venne rovinato dai nazisti. L'associazione diventò sezione obbligatoria della gioventù hitleriana. Le vecchie canzoni popolari e da viaggio vennero pure rovinate, soprattutto per convincere i giovani degli obiettivi politici del nazismo.

Non soprende che dopo la Seconda Guerra Mondiale non fu più possibile proseguire la tradizione delle canzoni popolari tedesche e delle camminate. La crisi susseguente durò molti decenni. Per la prima volta nei tardi anni 80, il fare camminate tornò ad essere apprezzato: le persone volevano tornare a fare una esperienza attiva della natura. E oggi i camminatori sono sempre più attrezzati professionalmente: da moderni abiti funzionali fino a uno speciale GPS - con cui nessuno più prende la strada sbagliata nel bosco.

Testo originale: Deutsche Welle Top-Thema 31 agosto 2010

Die Lust am Wandern
  • das Wandern _: eine relativ lange Strecke zu Fuß gehen
Lange Zeit war das Wandern in Deutschland nicht sehr beliebt. Nach Jahren der Flaute verbringen wieder viele Deutsche ihre freie Zeit in der Natur.
  • die Flaute, -n: die Zeit, in der etwas nicht sehr beliebt ist
Auch eine moderne Ausrüstung ist heute keine Seltenheit mehr.
  • die Ausrüstung, –en: Gegenstände, die beim Wandern benutzt werden (z.B. Funktionskleidung) - equipaggiamento
    • die Funktionskleidung, –en: Kleidung, die für einen bestimmten Zweck gemacht wurde
  • die Seltenheit, -en: die Rarität
[Foto: Zwei Zimmermänner in typischer Kleidung - Wandernde Handwerker auf der "Walz"]
***
Inzwischen begeistern sich über 40 Millionen Deutsche wieder für das Wandern.
  • sich für etwas/jemanden begeistern, begeisterte, begeistert: sich für etwas/jemanden interessieren
Das war nicht immer so: Gerade in Deutschland hat das Wandern eine sehr wechselvolle Geschichte.
  • wechselvoll: so, dass etwas manchmal gut und manchmal schlecht ist
In früheren Zeiten waren Handwerker "auf der Walz", um neue Erfahrungen zu sammeln.
  • "auf der Walz" sein: das Wandern
  • die Erfahrung, -en: esperienza
Auch Arbeitssuchende und Händler mussten oft ihre Heimat verlassen und in einer anderen Stadt neu anfangen.
***
Das Wandern als Freizeitbeschäftigung wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts bekannt, als in Süddeutschland erste Wandervereine entstanden.
  • die Freizeitbeschäftigung, –en etwas, das man in seiner freien Zeit tut
  • der Verein, –e: eine Organisation von Leuten mit ähnlichen Interessen
Zur selben Zeit entdeckten auch Schüler und Studenten in Berlin die freie Natur als Möglichkeit, aus der städtischen Enge zu fliehen – der Verein "Wandervogel" wurde gegründet.
  • entdecken, entdeckte, entdeckt: scoprire
  • die Enge, -n: ristrettezze
Man ging hinaus in die Natur und sang alte Volkslieder.
  • das Volkslied, –er: ein traditionelles Lied
Die wurden im "Zupfgeigenhansl" gesammelt, dem bis heute berühmtesten Wanderliederbuch.
  • das Liederbuch, Liederbücher: ein Buch mit einer Sammlung von Liedern
***
In der Zeit nach 1933 wurde der "Wandervogel" von den Nationalsozialisten missbraucht.
  • der Nationalsozialist, -en: der Mitglied der nationalsozialistischen Partei während der Diktatur Hitlers in Deutschland von 1933 bis 1945
  • etwas missbrauchen, missbrauchte, missbraucht: etwas so verwenden, dass das Ergebnis schlecht ist
Der Verein wurde zwangsweise Teil der Hitlerjugend.
  • zwangsweise: so, dass man etwas nicht freiwillig macht
  • die Hitlerjugend _: die Jugendorganisation der Nationalsozialisten
Die alten Volks- und Wanderlieder wurden jetzt dazu missbraucht, vor allem junge Leute von den politischen Zielen der Nationalsozialisten zu überzeugen.
  • überzeugen, überzeugte, überzeugt von: convincere a
***
Kein Wunder, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich war, die Tradition der deutschen Volkslieder und des Wanderns fortzuführen.
  • die Tradition, –en: Handlungen, die es schon sehr lange gibt und die behalten werden
  • etwas fortführen, fortführte, fortgeführt: mit etwas weitermachen
Die anschließende Flaute dauerte mehrere Jahrzehnte.
  • anschließend: danach
Erst in den späten 80er Jahren wurde das Wandern wieder beliebt: Die Menschen wollten die Natur wieder aktiv erleben. Und die Wanderer sind heute immer professioneller ausgerüstet: von moderner Funktionskleidung bis hin zu einem speziellen GPS-Gerät – damit sich niemand im Wald verläuft.
  • GPS (Anglizismus): Global Positioning System; ein Gerät, das den Aufenthaltsort von Personen bestimmen kann
  • sich verlaufen (verläufst, verläuft), verlief, verlaufen: in die falsche Richtung gehen; den Weg nicht finden

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